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Spiritualität im Alltag leben – 10 Inspirationen für mehr Erfüllung, Tiefe und Verbundenheit

Fiona Ballmer
von Fiona Ballmer
20. November 2025
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Spiritualität im Alltag leben – 10 Inspirationen für mehr Erfüllung, Tiefe und Verbundenheit

Sehnst Du Dich nach Sinn im Leben, nach Tiefe, Verbundenheit und Lebendigkeit? Wünschst Du Dir eine stärkere Verbindung zu Dir selbst und der Welt um Dich herum? 

Spiritualität muss nicht auf Meditationskissen oder Yoga-Matten beschränkt bleiben. Tiefe Stille und Verbundenheit kann ein fester Bestandteil jedes Moments sein.



Spiritualität in sein Leben zu lassen, entspringt meist einem tiefen Bedürfnis nach Lebenssinn, dem Wunsch nach Verbundenheit und der Erfahrung in ein grösseres Ganzes eingebunden zu sein.

Das lateinische Wort „spiritus“ bedeutet „Geist“. Spiritualität öffnet uns eine Tür zu einer höheren Wirklichkeit, die über unser rationales Denken und unsere physische Existenz hinausgeht.

Die Verbundenheit mit dem Leben, unseren Mitmenschen, der Natur und einem „grösseren Ganzen“ muss nicht nur eine kurzzeitige Erfahrung sein, sondern kann zur gelebten Wirklichkeit jedes Moments werden.


Alles was wir suchen ist schon da

Meist suchen wir im Aussen vergeblich nach Erfüllung. Wir erhoffen uns Glück und Zufriedenheit vom neuen Job, der neuen Partnerin oder dem neuen Hobby, nur um dann feststellen zu müssen, dass wir wieder am gleichen Punkt stehen: etwas fehlt.

Spirituelle Traditionen weisen seit Jahrtausenden auf unsere tiefere Dimension hin. Wenn wir innehalten und den Blick nach innen wenden, dann können wir einen Frieden in uns entdecken, der bereits da ist, den wir aber meist übersehen.

Unter unseren Gedanken und Emotionen können wir einen Raum der inneren Weite, Lebendigkeit und Liebe erfahren. Da ist eine Seins-Qualität unter den Bewegungen des Lebens verborgen. Eine Stille, die immer schon da ist. In spirituellen Lehren wird sie auch Buddha-Natur, Bewusstsein, Selbst, Essenz oder Gott genannt.


Wir alle haben in uns einen Raum der Verbundenheit und Freude

Die tiefere spirituelle Dimension von Sein ist allgegenwärtig. Sie scheint durch alles hindurch. Diese formlose Dimension ist quasi die Essenz aller Formen, die wir sehen.

  • Aber haben wir unsere Augen und unsere Herzen offen um das zu sehen, was schon da ist?

Die Dimension von Sein – die göttliche Essenz in allem – ist nicht „gross und laut“, deshalb wird sie meist übersehen. Aber sie ist allgegenwärtig.

In uns selbst können wir diese Bewusstseins-Dimension als inneren Raum erfahren, in dem wir Verbundenheit, Frieden und Freude erfahren. Es lohnt sich, uns darauf einzulassen.

Die Verbindung mit dieser Seins-Dimension ist zutiefst nährend. Sie ermöglicht uns einen tiefen Kontakt mit uns selbst. Sie eröffnet uns Raum für innere Freiheit, Leichtigkeit und Freude am Sein.

Wir können zu unserer Essenz von Ganzsein in uns erwachen und auch im Alltag mehr und mehr mit ihr verbunden sein. Ja, wir können uns sogar selbst als diesen Urgrund von Stille und Sein erfahren – dann ist es gar nicht mehr möglich, ohne diesen nährenden Frieden zu sein – egal was das Leben gerade mit uns vorhat.


Aus dem Alltagstrott in die Bedeutsamkeit des gegenwärtigen Moments

Ein Raum innerer Stille und Freude ist allgegenwärtig in Dir. Aber im Gefecht des Alltags, abgelenkt durch inneres Kopf-Kino, volle Terminkalender und Social Media übersehen wir die Nahrung in uns, die bereits hier ist.

  • Kannst Du Dich auf die leisen Töne Deiner Seins-Dimension einlassen?
  • Nimmst Du Dir Zeit, der Stille zu lauschen, die schon da ist?
  • Öffnen wir uns der zeitlosen Dimension von Sein in den kleinen Momenten des Alltags?
  • Erlauben wir uns das «grosse Ganze» in den kleinen Dingen zu sehen?

Genau jetzt – in diesem Moment – hast Du die Möglichkeit Dich auf die leisen Töne Deiner Seins-Dimension auszurichten. 

Indem wir uns auf den gegenwärtigen Moment einlassen, lassen wir die kleinen Momente des Alltags zu grossen werden.

Der gegenwärtige Moment ist ein Eintrittstor in die Erfahrung einer höheren Wirklichkeit und das Gefühl, verbunden und gehalten zu sein. Lassen wir es zu, uns ganz auf diesen Moment einzulassen, verändert sich die Qualität unseres Seins.

Aus dem präsenten Hiersein in diesem Moment entspringt Sinn, Liebe und Freude.

Dabei ist der gegenwärtige Moment – das Jetzt – das, was gerade in diesem Moment geschieht bzw. nicht geschieht. Wenn wir uns ganz auf das einlassen, was geschieht, tritt auch das zutage, was dem Geschehen zugrunde liegt: Urgrund und Quelle allen Seins – ein weiter, offener Raum des Bewusstseins.


Wie könnte ein spiritueller Alltagsmoment aussehen?

  • Du spürst eine tiefe Ruhe und Stille in Dir, welche über einen stillen Geist hinaus geht. Da ist ein Gefühl von Wohlsein, von Zuhause sein, von Frieden in Dir.

  • Du betrachtest den Schmetterling, der an Dir vorbeischwirrt. Beobachtest, wie er sich auf die Blüte setzt, die sich sanft im Wind bewegt und bist berührt, freust dich und bist glücklich.

  • In einem Moment des Zweifelns, der Trauer oder der Wut, gelingt es Dir, Dich nicht abzuwenden und präsent zu bleiben mit dem, was sich gerade schwierig anfühlt. Durch dieses Sein mit dem was da ist, durch das Zulassen Deines Schmerzes oder Deines Nicht-Wissens, wird Dein Herz berührt, es entsteht innerlich Raum, ein Annehmen und da ist ein Gefühl von Okayness – ein Vertrauen „alles ist gut“.

  • Du wechselst ein paar Worte mit dem Briefträger, der Verkäuferin im Laden oder Deiner Nachbarin. Ein paar Worte, ein freundliches Lachen, ein Gefühl von Verbundenheit und Freude. Lust zu Leben. Eingebunden in das grosse Ganze.

  • Dein Kopf erzählt Dir gerade, was Du falsch gemacht hast oder wieso Du etwas nicht kannst. Du erkennst die Geschichte, die Du Dir erzählst. Du lächelst. Ja, Menschsein ist manchmal schwer. Du lässt die Geschichte los und verbindest Dich mit der Freundlichkeit und der Grosszügigkeit in Dir.

  • Du fühlst Dich lebendig und dem Leben gegenüber offen. Du fühlst eine tiefe Bedeutsamkeit zu leben. Dein Herz ist voll und weit und Du erlebst eine Freude zu Sein.


10 Wege, um spirituelle Tiefe und Verbundenheit in Dein Leben zu bringen

10 Inspirationen, wie Du Dich in Deinem Alltag auf den gegenwärtigen Moment und Deine tiefere Dimension von Sein ausrichten kannst und so mehr Sinn, mehr Verbundenheit und Freude erfährst.


1) Anhalten, Durchatmen, Entschleunigen

Deine spirituelle Dimension ist immer gegenwärtig. Du kannst ihr nicht entkommen. Und doch scheinen wir genau das zu tun. Mit vollen Terminkalendern und riesigen To-Do-Listen. Wir leben in einer schnellen Welt. Immer auf Trab und im „Erledigungsmodus“. Doch dabei verpassen wir die leisen Töne, die Dimension von Sein.

Um uns unserer spirituellen, formlosen Dimension zu öffnen, müssen wir uns erlauben aus dem Tun-Modus herauszutreten, anzuhalten, zu entschleunigen und tief durchzuatmen. 

Erst indem wir einen Moment innehalten, können wir uns öffnen für die Seins-Dimension im ersten Sonnenstrahl am Morgen, im nächsten Atemzug oder im Grashalm, der sich im Wind bewegt.


2) Dich auf die Nahrung ausrichten, die unsichtbar ist

Anerkenne und fühle den Wunsch nach Tiefe, Sinn und Verbundenheit in Deinem Leben und richte Dich danach aus. 

Wem oder was schenke ich meine Zeit und Energie? Wohin schaue ich? Wo suche ich mein Glück? Erlaube ich mir, tiefer zu blicken oder lenke ich mich ständig vom Gefühl ab, dass da etwas fehlt in meinem Leben? Habe ich meinen gesamten Fokus und mein Handeln auf das Erreichen von äusseren Zielen gelegt? Lasse ich mich ständig von Social Media and TV berieseln? Was ist mir wirklich wichtig? 

Statt das Handy zu zücken, lese in einem spirituellen Buch oder meditiere. Statt den Fernseher anzustellen, mache ein Spaziergang und betrachte den Sternenhimmel. Statt Dich über den neusten Tratsch auszutauschen, frage Dein Gegenüber, was ihm wichtig erscheint im Leben. Herzenswärme, Erfüllung, Grosszügigkeit, Stille - sie sind nicht mit blossem Auge sichtbar. 

Richte Dich bewusst auf die Nahrung aus, die unsichtbar ist – immer wieder von Neuem.


3) Nach innen schauen und Dich mit der Dimension von Sein in Dir verbinden

Wende Deinen Blick nach innen und nimm Dir Zeit für Meditation und Kontemplation. Unsere Sehnsucht nach Ganzheit, Tiefe und Erfüllung können wir nicht durch unsere Suche in der Aussenwelt stillen. 

Aber wir können den Blick nach innen wenden. Dann finden wir eine Stille in uns, einen Frieden der bereits da ist, der aber meist durch Gedanken, Emotionen, Schutzmuster und Konstriktionen in Körper und Geist überdeckt ist. 

Lass Dich darauf ein, nach innen zu blicken – tiefer als deine Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen – und öffne dich der Dimension von Sein in Dir. 

Die innere „Reise“ wird äussere Veränderungen mit sich bringen. Je mehr du mit Dir Selbst, Deinem Sein verbunden bist, desto mehr wirst Du Dich mit Deinen Mitmenschen und Deiner Umwelt verbunden fühlen.


4) Abstand von Deinem Denken gewinnen

Der Verstand kann die tiefere Dimension von Sein nicht erfahren. Dankbarkeit, Liebe, Stille fühlen und erfahren wir nicht mit dem Kopf. Schaff Dir Momente, in denen Du Abstand gewinnst vom Denken. Oft sind wir stark identifiziert mit unserem Denken und darin gefangen. Ein Gedanke folgt dem nächsten und wir leben in einer abstrakten (nicht-realen) Traumwelt. 

Doch du bist nicht (nur) dein Denken. Wenn die Gedanken für einen Moment ruhen, bist Du immer noch da. 

Lass Deine Gedanken Gedanken sein und wende Dich Tätigkeiten zu, die in Deinem Geist Raum entstehen lassen. Es ist nicht Dein Verstand, der spirituelle Tiefe und Sinn erfährt. Das kannst Du nur mit Deinem ganzen Wesen, mit deinem Sein.


5) Das Herz nähren

Was berührt und nährt Dein Herz? Nimm Dir Zeit für Dinge, Menschen und Erfahrungen, die Dein Herz berühren, welche Dein Herz nähren und Weite entstehen lassen. Fühle, was Dir wichtig ist. 

Was ist es, das Lebendigkeit und Freude in Dein Herz bringt? 

Umgebe Dich mit Menschen und Dingen, die Dir ein Gefühl von Sicherheit geben und in deren Anwesenheit Du Dein Herz nicht verschliessen und Dich schützen musst, sondern wo Du Du sein und Dich öffnen kannst. Nimm dir Zeit für Tätigkeiten und Dinge, die Freude in Dein Herz bringen.


6) Lebendigkeit in Deinem Körper fühlen

Unser Zentrum ist gefühlt meist im Kopf und wir leben einseitig im Denken, einer virtuellen «Kopf-Welt». Indem wir die Lebendigkeit im Inneren unseres Körpers fühlen, verschieben wir unser gefühltes Zentrum in den ganzen Körper. 

Daher lade ich dich dazu ein, die Lebendigkeit im Inneren des Körpers zu fühlen – in den Händen, den Füssen, im ganzen Körper. Dabei verändert sich unsere Wahrnehmung. Wir fühlen uns lebendig, sind zentriert im Moment und präsent. 

Das Fühlen dieser Lebendigkeit im Körperinnern bringt uns aus dem Kopf in die Präsenz des Jetzt.


7) Nicht in den Widerstand gehen mit dem, was ist

Der menschliche Verstand findet immer etwas, das ihm gerade nicht passt. Immer gibt es noch etwas zu ändern, abzulehnen oder zu begehren. Und so sind wir meist im Widerstand mit dem, was gerade ist und kommen nicht zur Ruhe. 

Es ist nicht der Widerstand, der die Dinge ändert. 

Kannst Du den Widerstand aufgeben gegen das, was gerade da ist? Kannst Du den Moment annehmen, wie er gerade ist? Unser Handeln in der Welt wird dann viel kraftvoller sein, weil es aus einem Annehmen des gegenwärtigen Momentes kommt und uns mit einer inneren Weisheit verbindet, welche über unseren Verstand hinausgeht.


8) Die Endlichkeit des Lebens anerkennen

Sei Dir bewusst, dass das Leben endlich ist. Wenn ich den Tod ankerkenne und mir bewusst bin, dass mein menschliches Leben ein Ende haben wird, dann bringe ich automatisch Tiefe in mein Leben. Dann gewinnen Fragen an Bedeutung wie „Was bedeutet Leben? Was ist mir wichtig in diesem Leben? Wofür bin ich dankbar? Wo verschenke ich unnötig Zeit und Energie? Was macht ein erfülltes Leben aus?“. 

Indem wir uns der Endlichkeit unseres menschlichen Lebens bewusst sind, verändert sich der Blick auf das Jetzt. 

Der Endlichkeit ins Auge zu blicken ist vielleicht schmerzhaft und traurig, aber gleichzeitig wird uns der Wert des Lebens bewusst und wir schärfen unseren Blick dafür, was für uns persönlich wirklich Bedeutung hat. So öffnen wir uns dem gegenwärtigen Moment und dem Leben.


9) Mutig hinschauen um die alten Schatten zu heilen

Was passiert in Dir, dass Dich daran hindert in diesem Moment präsent zu sein und Dich auf den Moment einzulassen? Was passiert in Dir, das dich daran hindert anderen Menschen mit offenem Herzen und Grosszügigkeit zu begegnen? 

Wir alle sind durch unsere Erfahrungen seit der Kindheit geprägt und haben Enttäuschung, Verlust, Ablehnung oder gar Gewalt erlebt. Und wir haben uns Strategien und Verhaltensmuster angeeignet, um unsere Wut oder Tränen zurückzuhalten, überwältigende Gefühle und Schmerz nicht zu fühlen oder uns zu schützen gegen Kritik, Ablehnung oder Missbrauch. 

Doch diese alten Muster, die uns einst geholfen haben, halten uns heute zurück und lassen uns leiden. 

Es kann herausfordernd sein, genauer hinzuschauen. Aber es lohnt sich, Licht in die Schatten der Vergangenheit zu bringen. So entsteht mehr Raum für innere Freiheit und Leichtigkeit.


10) Leichtigkeit, Humor und kindliches Staunen in Dein Leben einladen

Überlege Dir, wie Du in Deinem Leben mehr Raum für Leichtigkeit und Humor schaffen kannst. Was bringt Dir persönlich ein Lächeln auf die Lippen? Was bringt Dich zum Staunen? 

Achte bewusst auf lustige, unerwartete Momente im Alltag. Umgebe Dich mit Menschen, die in Dir Freude auslösen. Lass Dich auf ein kreatives Spiel, eine Brettschaukel oder eine humorvolle Komödie ein. Betrachte die Welt mit den Augen eines Kindes. Staune über die Spirale auf dem Rücken der Schnecke, die Stacheln des Igels oder darüber, dass die Ameise ein Vielfaches ihres Körpergewichtes tragen kann. So kommen wir aus dem Denken und lassen uns ein auf den gegenwärtigen Moment. Raum kann entstehen und neue Perspektiven können sich öffnen. Widerstand löst sich auf. 

Leichtigkeit, Humor und kindliches Staunen entspannen unseren Körper und öffnen unseren Geist. 

Wir begegnen unseren Mitmenschen und dem Leben mit einer grösseren Offenheit und es wird leichter mit dem Leben zu fliessen.

Fiona Ballmer

Autoreninfo

Fiona Ballmer
Fiona Ballmer ist Meditations-, Embodiment und Yogalehrerin YCH, Senior Realization Process Teacher und Hakomi Therapeutin. Seit vielen Jahren widmet sie sich der Meditation, Yoga und innerer spiritueller Arbeit und erforscht die Bereiche Bewusstsein, Psychologie und Verkörperung. Ihre Absicht ist es, einen Raum zu öffnen in dem tiefer Kontakt und Heilung auf natürliche Weise entstehen.

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